Der Barracuda von Jürgen Bestenlehner ist ein voll kunstflugtaugliches Amphibienmodell. Die ungewöhnliche Konstruktion ist aus Depron aufgebaut und hat ein Profil nach Kline-Fogleman. Am schnellsten gelingt der Bau mit unserem Komplettbausatz.
Technische Daten:
Der Bauplan des Barracuda liegt der FMT 10/2020 bei, kann aber auch einzeln im VTH-Shop bestellt werden. Er ist in gedruckter Form und als PDF erhältlich.
Wer sich Arbeit und somit Zeit sparen möchte, schlecht an Depron herankommt oder mit dem Ausschneiden der Teile seine Schwierigkeiten hat, der sollte einen Blick auf den im VTH-Shop erhältlichen Bausatz werfen. Dieser enthält neben den exakt gefrästen Depronteilen auch den Sperrholz-Motorspant, eine klare, tiefgezogene Kabinenhaube, die CFK-Verstärkung sowie Scharniere und Ruderhörner. Die Bohrungen im Motorspant sind für den T-Motor F60-Pro III gezeichnet und auch im Bausatz so vorbereitet. Für andere Motoren können diese angepasst werden, indem man die Bohrungen zu Langlöchern erweitert.
Den Barracuda gibt es im VTH-Shop für nur 59,95 € (ArtNr. 6211897).
Ein Air-Racer und Kunstflugmodell, ausgelegt als Flugboot – und mit dem Antrieb vorne in der Nase. Geht das überhaupt? Diese Frage habe ich schon oft gehört, selbst als mein Modell flugbereit am Seeufer stand und die ersten Flüge bereits hinter sich hatte.
Ich hatte diese Frage während dem Bau ebenfalls im Kopf. Doch wie kommt man auf so eine Idee? Also zurück auf Anfang: Für eine gemeinschaftliche Bauaktion mit mehreren Teilnehmern galt es, einen kleinen, flotten Elektrosegler nach einem vorhandenen Plan zu bauen. Dem nicht genug, denn die Herausforderung war, den Segler vom Wasser zu starten, einen Pylonkurs abzufliegen und wieder auf dem Wasser zu landen.
Das Modell irgendwie schwimmfähig zu machen und die Schwimmer konstruktiv zu bestimmen – das sollte jeder für sich entscheiden. Ich spielte mit dem Gedanken, den Rumpf wie den eines Flugbootes umzugestalten. Die entstandenen Skizzen und Zeichnungen im CAD haben mir jedoch immer weniger gefallen, es wollte einfach nicht zu dem ausgewählten Modell passen. Schließlich habe ich mich für ein Schwimmer-Paar entschieden, das mit Gummiringen befestigt wird.
Bachpropelle?
Die Idee mit dem Bootsrumpf bekam ich leider – oder zum Glück – nicht mehr aus dem Kopf. Es musste etwas Eigenes entstehen: Vorne ein etwas erhöhter Rumpf, eine kleine Luftschraube mit entsprechend hochdrehendem Motor für vorhandene 3s-Akkus mit 1.300 und 1.500 mAh, nach vorne eine hochgezogene Kielform für ein einfacheres Aufschwimmen und dazu eine (wie bei frühen Flugbooten übliche) zweite Stufe mit geschwungenem Heck.
Der so entstandenen Skizze verpasste ich noch eine nach hinten gesetzte Kabinenhaube – und die Kontur eines Racers war geboren. Bei der Draufsicht wurde eine leicht zurückgepfeilte Tragfläche zu meinem Favorit und das bewährte KFm2-Profil nach Kline-Fogleman sollte wieder für eine einfache Bauweise herhalten. Dem Projekt habe ich zunächst den Namen Seestern gegeben, was bei Freunden aber auf Widerstand gestoßen ist: Seesterne seien viel zu langsam und außerdem immer unter Wasser, also keine guten Vorzeichen... Mit einem Fischnamen waren alle einverstanden und so kamen Vorschläge wie Shark, Piranha oder Forelle auf, sogar als Bachforelle oder in Blau. Mein Freund Stephan Brehm, immer für einen Spaß zu haben, sorgte mit „Bachpropelle“ für reichlich Grinsen. Für das zweite Modell, den Bauplan und die Veröffentlichung, hat schließlich der Barracuda das Rennen gemacht.
Der Erstflug...
... verlief recht unspektakulär und völlig problemlos, wetterbedingt aber auf unserem Modellflugplatz. Versuche am Boden haben mich ermutigt, auf einen Handstart zu verzichten und gleich einen Bodenstart zu testen. Nach wenigen Metern war das Modell bereits in der Luft, zog stark nach oben und nach links. Das konnte mit viel Trimmen ausgeglichen werden. Sonst waren die Flugeigenschaften ausgewogen und harmlos.
Eine Korrektur von Motorsturz und Seitenzug ergaben eine deutliche Verbesserung – und führten mich dazu, einen zweiten Deckel zu integrieren, um an die Motorbefestigung heran zu kommen. Auf einen Seitenzug habe ich letztlich ganz verzichtet und zusätzlich die EWD etwas verkleinert. Diese Änderungen sind dann auch in den Bauplan eingeflossen.
...gibt es hier zum Download als PDF.