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Donnerstag, 07.11.2019 von Jan Eickhoff Wie ein Schweizer Uhrwerk…

Jedes Jahr, etwa Mitte September (am Wochenende des Eidgenössischen Dank-, Buß- und Bettags) findet in Basel im Eglisee-Freibad das Schaufahren des MSCB, des Schiffsmodellclub Basel, statt. Dieses Jahr passten das Wetter und die Termine, und so nahm ich die in St. Peter ausgesprochene Einladung von Roger Held, dem 2. Vorstand des MSCB an, klärte noch kurzfristig die Übernachtung für unseren Camper ab und fuhr mit meinem Sohn und zwei Modellen im Kofferraum los.

Vor Ort war ich sehr positiv von der Professionalität der Organisation überrascht. Weiträumig angebrachte Schilder lotsten mich direkt zum Geländezugang. Ein Anruf bei der dort angeschriebenen Telefonnummer, die Pforte öffnet sich und schon luden wir unsere Boote ab und trugen Sie auf den für uns reservierten Ausstellungsplatz. So geht eine gute Organisation, und wer’s erfunden hat ist ja wohl klar…

Das Schaufahren findet in einem Freibadbecken statt, das an diesem Wochenende nur den Modellbauern zur Verfügung steht. Fürs leibliche Wohl war mit Kaffee, Kuchen oder Grillspezialtäten gesorgt. Ein Handout für die Teilnehmer informiert über den Zeitplan, auf dem jede Modellklasse einen Zeitraum zugewiesen bekommt, so dass z. B. Rennboote mit Ihresgleichen fahren können, und dabei detaillierte Topmodelle nicht gefährden. Das Fahrprogramm wurde durch mehrere Wettkämpfe im RC-Boot-Polo aufgelockert und abends mit einer stimmungsvollen Abschlussparade mit vielen Booten beendet.

Die ausgestellten und fahrenden Boote bildeten das komplette Spektrum des RC-Modellbaus ab, Passagierschiffe, Schlepper, Militär- und Arbeitsschiffe sowie Rennboote und kreative Eigenbauten waren vertreten. Auch viele U-Boote waren vertreten, ein langer Kescher holte notfalls jeden zurück an die Oberfläche. Die größten Modelle waren ein Containerschiff und Tanker mit etwa drei Metern Länge. Insgesamt waren viele Modelle auf einem sehr hohen technischen oder baulichen Niveau, und ihre Besitzer gaben gerne Auskunft über Materialien, Bauweisen, technische Lösungen und elektronische Einbauten. Abgerundet wurde die Ausstellung durch ein Siku-Control Diorama mit Baumaschinen, das fleißig umgegraben wurde, einige Modelltrucks und eine Echtdampfbahn.

Live Modellbau wurde mit klassischen Techniken, also Säge, Schleifklotz und Lötkolben, aber auch mit einer CNC-Fräse und 3D-Drucker gezeigt. Und der programmierende Modellbauer ließ sich von einer komplett selbstprogrammierten Fernsteuerung auf Raspberry Pi und Arduino-Basis für eine Bismarck beeindrucken.

Die regelmäßig und immer wieder ausbrechenden Brände in der am Beckenrand gelegenen Modellstadt wurden von einer Gruppe ferngesteuerter Feuerwehrmodelle jedes Mal professionell gelöscht, tatkräftig unterstützt von löschfähigen Booten. Bei den Löscharbeiten wurde die Wasserqualität des Beckens durch das Ausbringen einer Ölsperre mit zwei Schleppern geschützt.

Dem „offiziellen“ Programm, das für Besucher bis 17 Uhr ging, folgte für die teilnehmenden Modellbauer noch ein gemeinsames Abendessen mit anschließendem Nachtfahren. Schön beleuchtet kommen die Modelle nochmal ganz anders zur Geltung, und man konnte den langen Tag in freundschaftlicher Atmosphäre mit guten Gesprächen ausklingen lassen.

Infos über den Verein und weitere Veranstaltungen: www.mscb.ch

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