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FMT Blog

Sonntag, 06.09.2020 von Wolfgang Braun E-Antriebe leiser machen

Manches Flugmodell mit Elektroantrieb nervt, mag es noch so gut aussehen und hervorragend fliegen. Sobald sein Motor läuft, ist auch aus größerer Distanz ein permanentes, aufdringliches Pfeifen mit wechselnder Frequenz zu hören, je nachdem, wie viel Gas der Pilot gibt. Das muss man nicht hinnehmen.

Resonanzkörper-Effekt
An sich ist ein Elektromotor ein schwacher Schallerreger. Wird er aber starr an einem Modellflugzeug befestigt, können dessen Rumpf oder Tragfläche wie Resonanzkörper wirken und den Motor unangenehm laut wirken lassen. Natürlich gilt das auch für Modelle mit Verbrennungsantrieb, weshalb dafür schon seit langem elastische Koppelelemente (unter Bezeichnungen wie Schwinggummiset oder Gummitüllen) angeboten werden. Ein besonders effizientes, aber auch aufwendiges Beispiel ist das von Toni Clark practical scale entwickelte Hydro-Mount-System, bestehend aus extrem weichen Gummipuffern und Stoßdämpfern.

Tüllen aus Silikonschlauch
Einen so großen Aufwand muss man aber nicht treiben, um einen Elektroantrieb leiser zu machen. Ich erreiche gute Ergebnisse mit mehrteiligen Tüllen aus Silikonschlauch, den man als Meterware mit unterschiedlichen Kombinationen aus Innen- und Außendurchmesser günstig kaufen kann. Eine Tülle besteht immer aus einem Innenteil und zwei Außenteilen. Eine Unterlegscheibe sorgt nicht nur dafür, dass die Silikonteile bleiben, wo sie hingehören – sondern bietet auch die Möglichkeit, die Tülle zu komprimieren und damit ihre Nachgiebigkeit zu verringern.

Einfach hergestellt
Länge und Durchmesser der Silikonteile orientieren sich daran, wie viel Platz zur Verfügung steht. Die Bohrungen im Montagekreuz des Motors weite ich so, dass ich einen möglichst dicken Schlauch zwischen Montagekreuz und Befestigungsschraube einsetzen kann. Nach meiner Erfahrung können hochfrequente, unangenehme Geräusche verursachende Vibrationen umso weniger auf den Rumpf übertragen werden, je weicher die Verbindung ist. Umso mehr besteht aber die Gefahr, dass sich der Antrieb (besonders wenn der Motor und/oder der Propeller eine Unwucht hat) aufschüttelt. In dem Fall ziehe ich einfach die Befestigungsschrauben so weit fest, bis sich der Antrieb bei keiner Drehzahl mehr aufschüttelt. Dass der Propellermitnehmer nach Einsatz der Tüllen ein paar Millimeter weiter nach vorn aus dem Rumpf schaut, nehme ich gern in Kauf. Probieren Sie es doch mal aus!

Benötigtes Werkzeug/Materialien
Cutterklinge
Lineal
Silikonschlauch (z.B. 3×5 mm und 5×8 mm
Unterlegscheiben je nach Durchmesser des äußeren Silikonschlauchs

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