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Mittwoch, 04.08.2021 Himmlische Unterstützung

Auf Initiative vom Himmlischen Höllein hat ein Teil der letztjährigen Förderer dazu entschieden, neben den künftigen Gruppen, nochmals die alten Jugendvereine zu unterstützen, damit diese die corona-bedingten Ausfälle nachholen können.

Wir sprachen mit Stefan Höllein vom Himmlischen Höllein

Stefan Höllein unterstützt mit dem Himmlischen Höllein bereits seit dem ersten Zyklus das FMTJugendförderprogramm mit viel Engagement und Freude. Wir haben ihn gefragt, warum er die Nachwuchsförderung als einen der wichtigsten Bausteine für den Erhalt des Hobbys sieht und wieso es ihm so wichtig ist, gerade die Wettbewerbs- Teilnahmen der Jugendlichen zu fördern.

Stefan Höllein

FMT: Stefan, du engagierst dich schon immer für die Förderung des Modelflugsports – in der Nachwuchsarbeit wie auch im Leistungssport. Was ist deine Motivation, diese beiden unterschiedlichen Bereiche zu unterstützen?

Stefan Höllein: Gerade der Nachwuchs liegt mir sehr am Herzen, ohne diesen hätte der Modellflugsport keine Zukunft. In einer Zeit, in der Jugendliche einer großen Auswahl möglicher Hobbys ausgesetzt sind (gar nicht zu sprechen von den unzähligen Möglichkeiten der virtuellen
Beschäftigung im Netz), wollen wir diejenigen unterstützen, die sich lieber mit unserem schönen Hobby und Sport beschäftigen.

Den Leistungssport hingegen finde ich persönlich eine tolle Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich fliegerisch neuen Herausforderungen zu stellen. Viele Leistungssportler – die in der Regel über den Breitensport „rekrutiert“ werden und zum Großteil bereits seit ihrer Jugend dabei sind – opfern Jahresurlaub und viel Freizeit, um erfolgreich am Wettbewerbsgeschehen teilnehmen zu können. Dasselbe gilt auch für deren Helfer. Dieses  Engagement unterstütze ich sehr gerne, bringt es doch dem Modellflug eine gewisse mediale Aufmerksamkeit, uns allen mehr Verständnis in der Öffentlichkeit und einen Imagewandel weg vom „Spielzeugflieger“.

Logo Early Birds

FMT: Du bist beim FMT-Jugendförderprogramm von Anfang an dabei und ein wichtiger Partner der geförderten Gruppen. Wie erlebst du die Zusammenarbeit und Unterstützung?

Stefan Höllein: Ich freue mich, dass dies von den entsprechenden Betreuern so gut angenommen wird. Durch Corona war dies leider in den letzten Monaten nur eingeschränkt in der geplanten Form möglich.
Auch aus diesem Grund hoffe ich auf weiterhin niedrige Infektionszahlen, damit begonnene Projekte erfolgreich zu Ende geführt und neue initialisiert werden können.
Hier gilt mein Dank – neben den unterstützenden Eltern – vor allem den Jugendbetreuern. Wir können nur finanzielle Hilfe leisten, die Betreuer leisten die Jugendarbeit in ihrer Freizeit!

FMT: Hättest du dir damals bei deinem Einstieg ins Hobby auch solch eine Förderung gewünscht?

Stefan Höllein: Sicher wäre auch zu meiner Zeit – als alles sehr viel teurer war (beispielsweise Standardservo für 120.00 DM – mit finanzieller Unterstützung vieles sehr viel einfacher gewesen. Meine modellfliegerischen Wurzeln liegen im AeroClub Coburg, wo ich als 13-jähriger in der Jugendgruppe von Ulrich Braune bereits größte bautechnische und fliegerische Unterstützung erhalten habe.

FMT: Hast du die Auswirkungen der Pandemie gespürt?

Stefan Höllein: Oh ja, das habe ich. Vor allem meine „Himmlischen“ Mitarbeiter! Pandemiebedingt hatten die Modellbauer jede Menge Zeit,
Begonnenes fertig zu stellen oder auch Neues in Angriff zu nehmen. Entsprechend stark ist unsere Versandtätigkeit weltweit angewachsen.

Dass dies überhaupt von uns so erfolgreich umgesetzt werden konnte, verdanken wir einerseits natürlich unseren Kunden, andererseits meinem Team, das Tag für Tag einen wirklich tollen Job macht. Eine erfolgreiche Jahresbilanz, ausgefallene Wettbewerbe, eingeschränkte Jugendarbeit
während der letzten Monate und der Wegfall der Förderung der Spitzenpiloten und der Nationalteams erlauben uns, zusätzlich zu den neuen Begünstigten der FMT-Jugendförderung auch die Jugendgruppen der letzten Saison noch ein Jahr zu unterstützen.

Gerade jetzt brauchen diese Jugendlichen eine weitere Förderung, damit wir diese erfolgreich „Infizierten“ nicht doch noch an andere Hobbys oder Sportarten verlieren.

Höllein-Team

FMT: Sprechen wir noch kurz über dein himmlisches Projekt, deine Firma. Wann hast du das himmlische Projekt gestartet?

Stefan Höllein: Begonnen hat alles vor 38 Jahren in einem Zimmer meiner damaligen Wohnung. Nach zwei weiteren Ladenlokalen, in denen auch schon etwas Versand betrieben wurde und der Satz „wir haben keinen Platz mehr“ aus dem firmeninternen Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken war, wurde dann 1997 der Neubau „Himmlischer Hangar“ auf der „grünen Wiese“ in Lautertal nahe Coburg fertiggestellt. Damals noch mit 900 m² viel zu groß, stoßen wir bereits jetzt wieder räumlich an Grenzen.

Logo Höllein

FMT: Kannst du deine Firmenphilosophie in zwei Sätzen zusammenfassen?

Stefan Höllein: Wir sind unkompliziert, „überlichtschnell“, seriös, leistungsfähig und gut. Wir möchten unsere Kunden möglichst schnell und zu fairen Preisen beliefern und auch bei Problemen immer eine passende Lösung anbieten können. Beratung vor und nach dem Kauf sind enorm wichtig für den Kunden und für unsere erfolgreiche Zukunft.

FMT:
Worin siehst du den Schwerpunkt deiner Produktpalette?

Stefan Höllein: Eindeutig im Bausatzbereich unserer traumhaften und weltweit begehrten CNC-gefrästen und gelaserten „Made in Germany“-Flugmodelle. Gerade Holzbausätze erfreuen sich seit einigen Jahren wieder steigender Beliebtheit. Artikel von mehr als 75 Lieferanten vervollständigen unsere Produktpalette und sorgen – zumindest innerhalb Europas – für ein Alleinstellungsmerkmal.

FMT: Schweren Herzens hast du uns informiert, dass du dein Ladengeschäft schließen und dich zu 100 % auf den Versandhandel konzentrieren
willst. Was sind die Gründe dafür und wie geht’s beim Himmlischen jetzt weiter?

Stefan Höllein: Dieser Schritt ist mir wirklich nicht leichtgefallen. Bereits vor der Pandemie hatten wir immer wieder im Team diskutiert, wie wir die steigenden Anforderungen an unseren Online-Auftritt, den wachsenden Aufwand, weltweit rechtskonform zu versenden, und den enormen Anstieg unseres Versandaufkommens stemmen können.

Stefan Höllein

Nachdem unser Versand 2020 aber noch mal einen deutlichen Schub bekommen hat, ist es personell absolut unmöglich, beidem (Ladengeschäft und Versand) gerecht zu werden. Nachdem auch kaum qualifiziertes Fachpersonal zu bekommen ist und ein Ladengeschäft ohne dieses keinen Sinn macht, war dies leider ein unumgänglicher und längst überfälliger Schritt. Das während der Pandemie bewährte „Click & Collect“ werden wir aber natürlich beibehalten.

FMT: Werden wir dich im nächsten Jahr auf Messen und großen Flugtagen treffen?

Stefan Höllein: Sobald der Verlauf der Pandemie wieder Flugveranstaltungen zulässt, ist die Segelflugmesse bereits fest eingeplant. Auch weitere Freiluftveranstaltungen sind möglich. Auf Verkaufsmessen hingegen werden wir wohl nicht mehr präsent sein. Hier fehlt einfach das Personal und der organisatorische und finanzielle Aufwand ist heute so gigantisch hoch, dass wir eine Beteiligung an Verkaufsmessen ausschließen können.

Stefan Höllein

FMT: Welchen Tipp kannst du jungen Modellfliegern mit auf den Weg geben?

Stefan Höllein: „Step by Step“ beginnen und nicht zu viel auf einmal wagen. Das vermeidet Frust und erhält die langfristige Freude am Hobby.
Dabei den Kontakt zu Gleichgesinnten suchen. Das hilft mehr als all die Tutorials im Netz ;-).

Und vor allem: „Nicht entmutigen lassen“ und „Durchhaltevermögen zeigen“. Auch wenn nicht alles zu Anfang 100%-ig klappt.

Alle Förderer des FMT-Jugendförderung 2021/2020 auf einen Blick:

Logo Förderer

 

Ihr wollt auch Teil der Early Birds sein? Bewerbt euch bis zum 15. August 2021 bei uns! Erfahrt hier alles zum Bewerbungsverfahren.

Beitrag aus FMT 08/2021 von
Maleen Thiele, VTH-Redaktion

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