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Freitag, 21.03.2025 Vorstellung unserer Einsteigermodelle

Mit welchem Flugmodell sollen wir einsteigen? Das ist eine gute Frage, die sich bestimmt viele von uns in der Vergangenheit schon gestellt haben – ob vor unserem ersten eigenen Kauf oder um einen neuen Piloten zu beraten. Selbstverständlich gibt es hier keine richtige oder falsche Antwort, jeder (künftige) Modellpilot hat seine eigenen Vorlieben und Prioritäten. Für den einen gibt es nichts Schöneres als das Bauerlebnis, der andere will dagegen sofort losfliegen können. Wir haben uns gedacht, dass wohl niemand diese Frage besser beantworten kann als die Jugendleiter der am Early-Birds-Förderprogramm teilnehmenden Vereine – und haben sie um ihre Meinung gebeten.

 

Landesmodellbauschule Viechtwang

MAZ-Gleiter

Bei vielen Modellpiloten ist das Bauen in der Werkstatt ein essenzieller Teil des Hobbys. So sieht es auch Stefan Hauer von der Landesmodellbauschule Viechtwang, der ein bewährtes Modell zum Bauen mit neuen Jugendlichen vorstellt: „Seit über 30 Jahren bauen wir mit jedem Neueinsteiger den MAZ-Gleiter von Modellbau Kirchert. Der MAZ-Gleiter bietet für uns die Kombination, die wir von einem Einsteigermodell erwarten: Er ist einfach im Aufbau, trainiert die handwerklichen Fähigkeiten, ohne zu überfordern, kann in der Gruppe gebaut werden und fliegt super. Geliefert wird eine Werkpackung, die alle zum Bau benötigten Teile enthält. Ein Bauplan ist separat erhältlich. Zum Bau benötigt man lediglich Bleistift, Lineal, Laubsäge, Balsamesser und Pinsel sowie etwas Porenfüller zur Oberflächenbehandlung. Nach dem Auswiegen und der Einstellung des Schwerpunkts braucht es nur einen kleinen Hang, um die Gleitflüge genießen zu können. Dank der robusten Vollbalsabauweise mit Jedelsky-Standardprofilen ist das Modell sehr leicht zu reparieren.“

 

FMG Nördlingen e.V.

Kepsi

Bei der FMG Nördlingen hat das Bauen auch einen hohen Stellenwert. Welches Modell sie hierfür verwenden und womit Anfänger in der Zwischenzeit fliegen dürfen, verrät Werkstattleiter Jochen Zimmerman: „Neu dazukommende Jugendliche fangen in der Regel damit an, in der Jugendwerkstatt ein eigenes Modell zu bauen. Das heißt in unserem Fall, dass vom Plan weg – gegebenenfalls mit der Unterstützung von ein paar Frästeilen – alles selbst gebaut wird. In vielen Fällen wird das dann ein Kepsi (VTH-Bauplan-Nr. 3201504), der gutmütig genug ist, um darauf das Fliegen zu lernen, der aber auch bei fortschreitendem Können längere Zeit Spaß macht. Um die Zeit bis zur Fertigstellung des selbst gebauten Modells zu überbrücken, regen wir den Jugendlichen (beziehungsweise die Eltern) zum Kauf eines EasyStar von Multiplex an, auf dem sich dann schnell Erfolge im Flugbetrieb einstellen. Zudem kann mit dem EasyStar auch hervorragend am Hang geflogen werden, was dem Einsteiger lange Flugzeiten und viel Spaß mit seinem Modell ermöglicht. Sollte die Bereitschaft oder die Möglichkeit zum Kauf des Schaummodells nicht bestehen, überbrücken wir die Zeit mit Leihmodellen, die wir dank der FMT-Jugendförderung und einiger Erbschaften im Fundus haben.“

 

MFG Ostalb e.V.

Drohnenbälle

Angelika Möbius von der MFG Ostalb nutzt diese Gelegenheit, um über die vielen Vorzüge von Drohnenbällen für Anfänger zu berichten: „Ein perfektes Einsteigermodell – das sind bei uns Drohnenbälle. Der Grund ist ganz einfach: Drohnen sind bei Schülern in und Drohnenbälle sind dazu noch extrem sicher, da sie ihr eigenes Schutzgitter haben. Mit 100 g Abfluggewicht können sie keinen Schaden anrichten, auch wenn der Pilot einmal die Kontrolle verlieren sollte. Die Elektronik erlaubt drei Schwierigkeitsgrade, was ein Erlernen der Steuertechnik unterstützt – nach einer kurzen Einweisung an der Fernsteuerung kann jeder sofort fliegen. Wir trainieren mit den Bällen in der Sporthalle der Schule, und falls diese belegt ist, auch schon mal im Klassenzimmer. Aus den vergangenen Jahren wissen wir – wer einen solchen Ball richtig fliegen kann, steuert auch problemlos ein Modellflugzeug. Nach etwas Training mit diesen Bällen kann man auch Dronesoccer spielen, eine rasante Teamsportart, die an Quidditch erinnert. Weitere Informationen dazu sind unter www.dronesoccer.info zu finden. Bisher mussten wir die Bälle importieren, aber demnächst bietet sie die Firma Solectric in Ubstadt als RTF-Komplettset an.“

 

VMC Grenzflieger e.V.

Gruppenbild mit EasyGlider

Der Einstieg in den Modellflug soll bei den Grenzfliegern so einfach wie möglich bleiben. Stefan Fehmer berichtet von den Modellen, die sein Verein hierfür am liebsten benutzt: „Zwei Modelle tun sich bei uns ganz besonders hervor: Der mittlerweile nicht mehr erhältliche Multiplex FunMan und der Multiplex EasyGlider. Solche Schaummodelle sind unempfindlich und auch schnell in der Luft. Wer wirklich bauen will, fängt das auch beim zweiten oder dritten Modell noch an. Dass der EasyGlider als Bausatz kommt, finden wir aber sehr gut. Auch wenn man hier nur Schaum und Kunststoffteile zusammenklebt, hilft der Zusammenbau beim Verständnis des Systems Modellflugzeug sehr. Bei den Schaummodellen ist Multiplex schon eher am oberen Ende der Preisskala, aber die Wartung ist sehr viel leichter möglich als bei Modellen anderer Hersteller. Auch wenn das Material altert, lassen sich diese Modelle lange betreiben. Bei uns fliegen noch FunMans von 2018, die regelmäßig bewegt werden. Im Kern geht es bei alledem vor allem um eines: Die Hürde zum Einstieg so niedrig wie möglich halten, ohne dabei zu fliegendem Spielzeug abzudriften. Der Spaß am Fliegen steht dabei im Vordergrund, mit dem Ziel, dass schnell ein eigenständiger Betrieb möglich ist. Alle weiteren Schritte sind dann individuell mit dem jeweiligen Jugendlichen abzustimmen. Für gelegentliche Interessenten und Schnupperflieger sowie als Backup haben wir immer einen EasyGlider am Flugplatz stehen.“

 

MFG Aspach e.V.

EasyGlider

Thomas Stier von der MFG Aspach geht weiter auf die Vorzüge des EasyGlider ein, den sein Verein ebenfalls gerne verwendet: „Bei uns lernt der Nachwuchs das Fliegen mit dem EasyGlider von Multiplex. Bei vielen Kids ist daher der EasyGlider auch das erste eigene Flugzeug, sobald sie selbst fliegen können. Es ist ein ausgereiftes Modell mit gutmütigen Flugeigenschaften. Je nach Einstellung von Schwerpunkt und Trimmung, kann er recht langsam oder auch ganz flott geflogen werden. Auf- und Abbau funktionieren werkzeuglos mit wenigen Handgriffen und das Packmaß ist sehr kompakt. Es gibt, die Kabinenhauben-Verschlüsse mal ausgenommen, keine ABS- oder GFK-Teile, die bei harten Landungen beschädigt werden könnten, und Blessuren am Elapor sind mit Sekundenkleber schnell repariert. Auch ein Nasenstüber lässt sich mit Geduld und Wärme wieder ausbügeln. Viele Kids behalten ihre EasyGlider, selbst wenn sie sich fliegerisch längst weiterentwickelt haben. Beliebt ist der Einbau von LED-Streifen, womit der EasyGlider dann zum Modell für den Dämmerungsflug wird.“

 

MC Eningen unter Achalm e.V.

Lilienthal 40

Im MC Eningen unter Achalm wird, zusätzlich zu dem schon mehrfach genannten EasyGlider, noch ein Baukasten von aero-naut und ein weiteres, wenig bekanntes Modell verwendet, um Jugendliche in das Hobby einzuführen. Rainer Abram erklärt, warum gerade diese drei Modelle benutzt werden: „Der Lilienthal 40 von aero-naut (siehe Bild) ist ein guter Einsteigerbaukasten für den Anfang als Modellbauer. Bis zur Fertigstellung vergeht nicht viel Zeit, das Modell lässt sich zudem einfach fliegen – nur starken Wind verträgt es nicht. Starten kann es aus der Hand oder per Hochstartseil. Der EasyGlider 4 ist aber unser Favorit bei der Schulung im Modellflug. Er kann RTF oder als Bausatz geliefert werden, über die sehr guten Flugeigenschaften muss man nicht mehr viel sagen. Ersatzteile gibt es auch, einzig der hohe Preis muss klar als Nachteil genannt werden. Auch wenn er sich schon für Anfänger eignet, verfügt er über Querruder, was den Spaßfaktor für Fortgeschrittene erhöht. Durch die Schaumbauweise ist er zudem ziemlich crashresistent. Als Einsteigermodell ist bei uns schließlich noch der Raptor SAL beliebt. Dessen Einzelteile schneiden wir aus EPP mit einem heißen Draht. Die Finne besteht aus kohleverstärktem Depron, die Ruder sind aus Balsa. Am meisten Spaß macht er bei Aufwind am Hang. Der Bau und das Fliegen sind sehr einfach, deshalb eignet er sich besonders für Neulinge, die weder im Bauen noch im Fliegen viel Erfahrung haben.“

 

MFC Ulm/Neu-Ulm e.V.

AeroScout

Peter Lohmiller vom MFC Ulm/Neu-Ulm achtet unter anderem darauf, dass die Anschaffung eines Einsteigermodells auch für die Eltern der Jugendlichen unkompliziert bleibt. Doch das ist nicht der einzige Vorteil seines gewählten Flugzeugs: „Aktuell befinden sich fünf Hobbyzone Aeroscout von Horizon Hobby in unserer Jugendgruppe im Einsatz, wovon zwei vereinseigene Schulungsmodelle sind. Durch den klar bezifferbaren Preis des RTF-Sets ist die Kaufentscheidung niederschwellig und transparent für die Eltern ohne unerwartete Folgekosten. Da keine Bauzeit notwendig ist, können Jugendliche jederzeit einsteigen, auch mitten in der Flugsaison. Dank der zuschaltbaren SAFE-Technologie können Neulinge bereits ab der ersten Sekunde das Modell selbst in der Luft halten – Alleinflüge machen die Jugendlichen bei uns oft nach bereits zwei Wochen. Einsteiger werden aber lange nicht an die Grenzen des Modells stoßen, hierzu muss man schon ein erfahrener Kunstflieger sein. Durch die verbaute Stabilisierung fliegen die Jugendlichen bei fast jedem Wind und Wetter, kommen so auf deutlich mehr Flugzeit als es früher der Fall war. Das abnehmbare Dreibeinfahrwerk ermöglicht auch das Rollen am Boden und bereitet die Jugendlichen auf spätere bodenstartfähige Modelle, wie Jets und Kunstflugzeuge, vor. Durch die SMART-Akkus ist die Akkupflege kinderleicht und Jugendliche können hier nahezu nichts falsch machen.“

 

MFSV Bietigheim-Sachsenheim e.V.

Thermy

Der MFSV Bietigheim-Sachsenheim greift bei der Einsteigerschulung auf eine breite Palette von Flugzeugen zurück. Johannes Kreisel und Laurens Reinhold, Anwärter für das Jugendleiteramt, erzählen zu ihrer Auswahl genaueres: „Unser Anliegen ist es, dass jeder interessierte Jugendliche auch schnell und günstig dem Hobby nachkommen kann. Deshalb bieten wir anfangs erst einmal Schnupperflüge mit unseren Vereinsmodellen EasyStar, EasyGlider und Thermy (siehe Bild) an. Diese Modelle sind unserer Meinung nach perfekt für Einsteiger geeignet. Mit wachsenden Fähigkeiten dürfen kompliziertere Vereinsmodelle im Lehrer-Schüler-Betrieb gesteuert werden. Hierzu zählen FunCub, TwinStar, Speedy sowie private Modelle der Jugendleiter. In der Werkstatt werden zunächst Wurfgleiter gebaut, um die Grundlagen des Modellbaus zu vermitteln. Darauf folgen einfache Holzbausätze und solche aus Schaum, zum Beispiel der FunnyStar oder Luxx. Auch hier können wir einen besonders kostengünstigen Einstieg aufgrund zahlreicher Spenden von Vereinsmitgliedern ermöglichen.“

 

Schlussfolgerung

Wie man sieht, gibt es verschiedenste Ansätze für ein Einsteigermodell. Alle Optionen, die hier vorgestellt wurden, haben Hand und Fuß – schließlich sind unsere Early-Birds-Vereine wahre Veteranen darin, junge Menschen mit unserem Hobby anzustecken. Das richtige Flugzeug kann eine große positive Wirkung auf das erste Flug- oder Bauerlebnis haben, weshalb man sich mit dieser Frage durchaus beschäftigen sollte.

Logo "Early Birds" des FMT-Jugendförderprogramms.

Beitrag von Evan Nodell,
FMT-Redaktion
Ausgabe: FMT03/2025

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